Dialekte und Mundarten der deutsche Sprache
Die Varietaten des Deutschen kann man unterscheiden zwischen den Standardvarietaten, z. B. Schweizer Hochdeutsch oder Osterreichisches Deutsch, und Nonstandardvarietaten, z. B. Sachsisch oder Kolsch. Unter letzteren werden gemeinhin die eigentlichen Mundarten verstanden. Etwas ist Sprache oder Dialekt jedoch nur in Bezug auf etwas anderes. Der begriffliche Status der Bezeichnungen von Sprachvarietaten kann sich wandeln.
Es wird zwar Hochdeutsch geschrieben und verstanden, aber nicht immer gesprochen. Viele Deutsche sprechen Mundart (Dialekt). Die Mundart hat eine eigene Grammatik, einen eigenen Wortschatz und eine eigene Aussprache. Viele Dialekte unterscheiden sich sehr von der Hochsprache, und je weiter sie von einander geografisch entfernt sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Sprecher einander gut verstehen. Zu den bekanntesten Dialekten des Deutschen zahlen Bairisch, Schwabisch, Sachsisch und Plattdeutsch. Unterschiede in Wortschatz und Aussprache gibt es auch zwischen dem Deutsch, das in der Schweiz, in Osterreich und in Deutschland gesprochen wird.
Unter Hochdeutsch versteht man auch die deutsche Buhnensprache, d.h. die Aussprache (Sprachlautung), die dem Geschriebenen so ahnlich wie moglich ist. Jedoch kann der Akzent gebietlich von einander abweichen aufgrund der Influenz regionaler Mundarten.
Die hochdeutschen Mundarten konnen eingeteilt werden in
1. Mitteldeutsch:
a. Westmitteldeutsch (Moselfrankisch, Rheinfrankisch usw)
b. Ostmitteldeutsch (Berlin, Brandenburg, Thuringen, Sachsen usw)
2. Ostfrankisch und Sudfrankisch (Gebiet zwischen Mitteldeutsch und Oberdeutsch; wird oft zum Oberdeutschen gerechnet)
3. Oberdeutsch:
a. Alemannisch (Baden, Elsass, Schweiz)
b. Schwabisch (Wurttemberg)
c. Schweizerdeutsch (Schweiz)
d. Bairisch (Bayern)
e. Osterreichisch (Osterrike)
f. Prager Deutsch (Bohmen-Mahren)
Die Grenze zwischen Ober- und Niederdeutschen verlauft uber Krefeld, Barmen,
Kassel, den Harz, Lubben und Meseritz in Posen. Die Ober- und Mitteldeutschen unterscheiden sich in vier Hauptstamme: Schwaben, Bayern, Franken, Thuringer.
Den Suden Deutschlands, Osterreichs und der Schweiz bewohnen nebeneinander die Schwaben und Bayern; die Grenze bildet der Lech.
Bayern
Sudbairisch: Tirolisch, Karntnerisch, Steiermarkisch
Mittelbairisch: Ober- und Niederbairisch, Ober- und Niederosterreichisch
Nordbairisch: Oberpfalzisch
Schwaben
• Hochalemannisch: Sudelsassisch, Sudbadisch, Vorarlbergisch, Schweizerdeutsch (ohne Basel)
• Niederalemannisch: Mittelelsassisch, Nordbadisch, Sudwurttembergisch
• Schwabisch (NO-Wurttemberg)
Franken
• Ostfrankisch: Oberfrankisch (in Bayerisch-Franken, NW-Baden, NW-Wurttemberg), Vogtlandisch
• Rheinfrankisch: Hessisch, Lothringisch, Rheinpfalzisch, Nordelsassisch
• Mittelfrankisch: Moselfrankisch (um Trier, in Luxemburg), Ripuarisch (um Koln und Aachen)
• Niederfrankisch: Niederlandisch (Niederlande) Flamisch (nordl. Belgien)
• Thuringer
• Thuringisch (Thuringen zwischen sudl. Harz, Rhon und Saale)
• Obersachsisch auch Meißnisch (Sachsen, sudl. Brandenburg)
• Schlesisch: Neiderlandisch, Gebirgsschlesisch
• Berlinisch
• Hochpreu?isch (sudliches Ostpreußen)
Dialekte in Deutschland
Eine Zeit lang schien es, als wurden Dialekte und Mundarten aus der deutschen Sprache immer mehr verschwinden. Wer Dialekte sprach galt als provinziell und altmodisch. Doch aktuell zeichnet sich eine gegensatzliche Entwicklung ab. Sowohl in der Musik, im Fernsehen, aber auch in Schulen werden regionale sprachliche Identitaten immer mehr gepflegt.
In Deutschland gibt es immer noch etwa 20 verschiedene Dialekte sowie unzahlige regionale Unterarten. So sprechen aktuell etwa 60 Prozent der Deutschen mehr oder weniger ausgepragten Dialekt, wobei ein deutliches Nord-Sud-Gefalle zu erkennen ist. Die meisten Mundart-Sprecher leben in Baden-Wurttemberg und Bayern.
Einen Grund fur den vermehrten Gebrauch von regionalen Sprachen sehen Sprachforscher in dem Wunsch nach besserer Verstandigung und Identitat - Mundart verbindet nicht nur, sondern grenzt auch ab. Insbesondere durch die Globalisierung werde die Welt - so die Experten - immer „gleicher“ und unubersichtlicher, immer mehr Menschen leben fernab ihrer Heimat, was das Bedurfnis nach regionaler Zugehorigkeit, nach „Nestwarme“ und einem Bekenntnis zur eigenen Identitat zu bestarken scheint.
In Deutschland gibt es sehr viele Mundarten. Plattdeutsch, Frankisch, Rheinisch, Westfalisch oder Bayerisch. Es gibt naturlich noch mehr. So viele, dass wir sie nicht alle aufzahlen konnen.
All diese Mundarten waren fruher einmal eigene Sprachen. Nach dem Dreißigjahrigen Krieg, das war in den Jahren von 1618 bis 1648, war Deutschland in ganz viele kleine Teile geteilt. Etwa dreihundert waren das. Und alle diese kleinen Lander hatten auch ihre eigene Sprache.
Aber es gab eben keine Sprache, die alle verstanden hatten. Theatergruppen die fruher in ganz Deutschland herumreisten, wurden, wenn die Schauspieler zum Beispiel aus Franken stammten, in Hamburg gar nicht verstanden.
Also musste eine Sprache her, die alle verstehen konnen
Martin Luther hatte im Jahr 1522 die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche ubersetzt. Da die Bibel uberall in Deutschland gelesen wurde, hatte sich nach einiger Zeit eine Art "Luther-Deutsch" verbreitet. Dieses Luther-Deutsch wurde dann immer ofter auch fur Zeitungen und Bucher genommen. Es verbreitete sich in ganz Deutschland.
Fast 300 Jahre nach Luther beschloss der Sprachwissenschaftler Theodor Siebs (1862-1941), eine einheitliche Sprache fur ganz Deutschland festzulegen. In Hannover sprach man auch dieses Luther-Deutsch. Und da Theodor Siebs aus Hannover stammte, bestimmte er einfach dieses Luther-Deutsch als Hochdeutsch. Als die Sprache, die alle sprechen und verstehen. Weil diese Sprache zunachst vor allem von den Schauspielern am Theater gesprochen wurde, sagte man auch "Buhnendeutsch" dazu.
Heute sprechen wir dagegen von Hochdeutsch. Und das, obwohl die Mundart, die fruher in Hannover gesprochen wurde, Niederdeutsch hieß. Von diesem Wort ubernahm Theodor Siebs aber nur den zweiten Teil. Weil er sich die Grammatik von den Suddeutschen, die im Gebirge, also hoch oben wohnten, abgeguckt hatte, bekamen seine Sprachregeln den Namen Hochdeutsch.
Die Varietaten des Deutschen kann man unterscheiden zwischen den Standardvarietaten, z. B. Schweizer Hochdeutsch oder Osterreichisches Deutsch, und Nonstandardvarietaten, z. B. Sachsisch oder Kolsch. Unter letzteren werden gemeinhin die eigentlichen Mundarten verstanden. Etwas ist Sprache oder Dialekt jedoch nur in Bezug auf etwas anderes. Der begriffliche Status der Bezeichnungen von Sprachvarietaten kann sich wandeln.
Es wird zwar Hochdeutsch geschrieben und verstanden, aber nicht immer gesprochen. Viele Deutsche sprechen Mundart (Dialekt). Die Mundart hat eine eigene Grammatik, einen eigenen Wortschatz und eine eigene Aussprache. Viele Dialekte unterscheiden sich sehr von der Hochsprache, und je weiter sie von einander geografisch entfernt sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass die Sprecher einander gut verstehen. Zu den bekanntesten Dialekten des Deutschen zahlen Bairisch, Schwabisch, Sachsisch und Plattdeutsch. Unterschiede in Wortschatz und Aussprache gibt es auch zwischen dem Deutsch, das in der Schweiz, in Osterreich und in Deutschland gesprochen wird.
Unter Hochdeutsch versteht man auch die deutsche Buhnensprache, d.h. die Aussprache (Sprachlautung), die dem Geschriebenen so ahnlich wie moglich ist. Jedoch kann der Akzent gebietlich von einander abweichen aufgrund der Influenz regionaler Mundarten.
Die hochdeutschen Mundarten konnen eingeteilt werden in
1. Mitteldeutsch:
a. Westmitteldeutsch (Moselfrankisch, Rheinfrankisch usw)
b. Ostmitteldeutsch (Berlin, Brandenburg, Thuringen, Sachsen usw)
2. Ostfrankisch und Sudfrankisch (Gebiet zwischen Mitteldeutsch und Oberdeutsch; wird oft zum Oberdeutschen gerechnet)
3. Oberdeutsch:
a. Alemannisch (Baden, Elsass, Schweiz)
b. Schwabisch (Wurttemberg)
c. Schweizerdeutsch (Schweiz)
d. Bairisch (Bayern)
e. Osterreichisch (Osterrike)
f. Prager Deutsch (Bohmen-Mahren)
Die Grenze zwischen Ober- und Niederdeutschen verlauft uber Krefeld, Barmen,
Kassel, den Harz, Lubben und Meseritz in Posen. Die Ober- und Mitteldeutschen unterscheiden sich in vier Hauptstamme: Schwaben, Bayern, Franken, Thuringer.
Den Suden Deutschlands, Osterreichs und der Schweiz bewohnen nebeneinander die Schwaben und Bayern; die Grenze bildet der Lech.
Bayern
Sudbairisch: Tirolisch, Karntnerisch, Steiermarkisch
Mittelbairisch: Ober- und Niederbairisch, Ober- und Niederosterreichisch
Nordbairisch: Oberpfalzisch
Schwaben
• Hochalemannisch: Sudelsassisch, Sudbadisch, Vorarlbergisch, Schweizerdeutsch (ohne Basel)
• Niederalemannisch: Mittelelsassisch, Nordbadisch, Sudwurttembergisch
• Schwabisch (NO-Wurttemberg)
Franken
• Ostfrankisch: Oberfrankisch (in Bayerisch-Franken, NW-Baden, NW-Wurttemberg), Vogtlandisch
• Rheinfrankisch: Hessisch, Lothringisch, Rheinpfalzisch, Nordelsassisch
• Mittelfrankisch: Moselfrankisch (um Trier, in Luxemburg), Ripuarisch (um Koln und Aachen)
• Niederfrankisch: Niederlandisch (Niederlande) Flamisch (nordl. Belgien)
• Thuringer
• Thuringisch (Thuringen zwischen sudl. Harz, Rhon und Saale)
• Obersachsisch auch Meißnisch (Sachsen, sudl. Brandenburg)
• Schlesisch: Neiderlandisch, Gebirgsschlesisch
• Berlinisch
• Hochpreu?isch (sudliches Ostpreußen)
Dialekte in Deutschland
Eine Zeit lang schien es, als wurden Dialekte und Mundarten aus der deutschen Sprache immer mehr verschwinden. Wer Dialekte sprach galt als provinziell und altmodisch. Doch aktuell zeichnet sich eine gegensatzliche Entwicklung ab. Sowohl in der Musik, im Fernsehen, aber auch in Schulen werden regionale sprachliche Identitaten immer mehr gepflegt.
In Deutschland gibt es immer noch etwa 20 verschiedene Dialekte sowie unzahlige regionale Unterarten. So sprechen aktuell etwa 60 Prozent der Deutschen mehr oder weniger ausgepragten Dialekt, wobei ein deutliches Nord-Sud-Gefalle zu erkennen ist. Die meisten Mundart-Sprecher leben in Baden-Wurttemberg und Bayern.
Einen Grund fur den vermehrten Gebrauch von regionalen Sprachen sehen Sprachforscher in dem Wunsch nach besserer Verstandigung und Identitat - Mundart verbindet nicht nur, sondern grenzt auch ab. Insbesondere durch die Globalisierung werde die Welt - so die Experten - immer „gleicher“ und unubersichtlicher, immer mehr Menschen leben fernab ihrer Heimat, was das Bedurfnis nach regionaler Zugehorigkeit, nach „Nestwarme“ und einem Bekenntnis zur eigenen Identitat zu bestarken scheint.
In Deutschland gibt es sehr viele Mundarten. Plattdeutsch, Frankisch, Rheinisch, Westfalisch oder Bayerisch. Es gibt naturlich noch mehr. So viele, dass wir sie nicht alle aufzahlen konnen.
All diese Mundarten waren fruher einmal eigene Sprachen. Nach dem Dreißigjahrigen Krieg, das war in den Jahren von 1618 bis 1648, war Deutschland in ganz viele kleine Teile geteilt. Etwa dreihundert waren das. Und alle diese kleinen Lander hatten auch ihre eigene Sprache.
Aber es gab eben keine Sprache, die alle verstanden hatten. Theatergruppen die fruher in ganz Deutschland herumreisten, wurden, wenn die Schauspieler zum Beispiel aus Franken stammten, in Hamburg gar nicht verstanden.
Also musste eine Sprache her, die alle verstehen konnen
Martin Luther hatte im Jahr 1522 die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche ubersetzt. Da die Bibel uberall in Deutschland gelesen wurde, hatte sich nach einiger Zeit eine Art "Luther-Deutsch" verbreitet. Dieses Luther-Deutsch wurde dann immer ofter auch fur Zeitungen und Bucher genommen. Es verbreitete sich in ganz Deutschland.
Fast 300 Jahre nach Luther beschloss der Sprachwissenschaftler Theodor Siebs (1862-1941), eine einheitliche Sprache fur ganz Deutschland festzulegen. In Hannover sprach man auch dieses Luther-Deutsch. Und da Theodor Siebs aus Hannover stammte, bestimmte er einfach dieses Luther-Deutsch als Hochdeutsch. Als die Sprache, die alle sprechen und verstehen. Weil diese Sprache zunachst vor allem von den Schauspielern am Theater gesprochen wurde, sagte man auch "Buhnendeutsch" dazu.
Heute sprechen wir dagegen von Hochdeutsch. Und das, obwohl die Mundart, die fruher in Hannover gesprochen wurde, Niederdeutsch hieß. Von diesem Wort ubernahm Theodor Siebs aber nur den zweiten Teil. Weil er sich die Grammatik von den Suddeutschen, die im Gebirge, also hoch oben wohnten, abgeguckt hatte, bekamen seine Sprachregeln den Namen Hochdeutsch.
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